Kurdischem Flüchtling droht Abschiebung aus Deutschland in den Iran

Hengaw: Einem kurdischen Flüchtling aus Naghadeh, der sich seit drei Jahren in

11 Juli 2021 20:02

 

Hengaw: Einem kurdischen Flüchtling aus Naghadeh, der sich seit drei Jahren in Deutschland aufhält, droht die Abschiebung in den Iran.

Laut der Meldung, die die Menschenrechtsorganisation Hengaw erreicht hat, befindet sich Shahram Tajgardoon, ein kurdischer politischer Flüchtling aus Naghadeh in iranisch Kurdistan, in Gefahr einer Abschiebung in den Iran, nachdem sein Anträge auf Asyl wiederholt abgelehnt wurden.

Shahram Tajgardoon begab sich im Jahre 2018 nach Deutschland und beantragte Asyl. Sein Anträge wurden aber mehrfach abgelehnt und nun befindet er sich in der Abschiebehafteinrichtung in Pforzheim und soll am 14. Juli 2021 in den Iran abgeschoben werden.

Shahram Tajgardoon kommt aus dem kurdischen Dorf Qarna in Naghadeh, Provinz West-Aserbaidschan. Die Bewohner dieses Dorfes mussten sehr viel Leid durch das Regime der Islamischen Republik Iran erfahren und sind bis heute stark traumatisiert. Am 2. September 1979 überfiel das iranische Militär hochaufgerüstet und mit Panzern Qarna und massakrierten Dutzende von Dorfbewohnern auf sehr grausame Art und Weise. Selbst gegenüber Frauen und Kindern zeigte das Militär kein Erbarmen. Männer wurden enthauptet, Kinder wurden erstickt und die Bäuche schwangerer Frauen wurden aufgeschnitten.

Bis heute wird in dem Dorf von dem Massaker erzählt, deshalb stehen die Bewohner unter starker Beobachtung und immensem Druck durch iranische Regimekräfte und werden unentwegt bedroht. Shahram Tajgardoon ist aus diesen Gründen aus seiner Heimat geflohen.

Hengaw fordert die deutschen Behörden dazu auf, unter Berücksichtigung der Lage der Kurden im Iran und insbesondere der Geschichte des Dorfes, aus dem Shahram Tajgardoon stammt, den Antrag nochmals neu aufzunehmen und dem politischen Flüchtling Aufenthalt zu gewähren.


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