Kurdischer politischer Gefangener Haydar Ghorbani hingerichtet
Hengaw: Die Todesstrafe des kurdischen politischen Gefangenen Haydar Ghorbani wurde im Ge
Hengaw: Die Todesstrafe des kurdischen politischen Gefangenen Haydar Ghorbani wurde im Geheimen im Zentralgefängnis in Sanandaj vollstreckt.
Der kurdische politische Gefangene Haydar Ghorbani wurde am 19. Dezember 2021 gegen vier Uhr morgens im Zentralgefängnis in Sanandaj, Provinz Kurdistan, hingerichtet. Die Hinrichtung wurde vollzogen, ohne dass seine Familie darüber in Kenntnis gesetzt wurde, um sich von ihm verabschieden zu können.
Einer Quelle zufolge, die der Familie Ghorbani nahe steht, wurde die Familie um 5 Uhr morgens über einen Anruf darüber informiert, dass eine Verlegung Haydar Ghorbanis nach Teheran bevorstehe. Als die Familie sich zum Gefängnis begab, um sich von ihm zu verabschieden, wurden sie stattdessen zum Friedhof von Sanandaj geführt. Dort erfuhr Familie Ghorbani von den Gefängnisbeamten, dass Haydar Ghorbani hingerichtet wurde und dass er bereits begraben wurde. Der Familie wurde sowohl das Recht verwehrt, sich von Haydar Ghorbani vor seiner Hinrichtung zu verabschieden, als auch, seinen Leichnam vor der Beilegung zu sehen.
Einer informierten Quelle zufolge, wurde Hassan Ghorbani von iranischen Sicherheitskräften festgenommen, nachdem er erzürnt über die geheime Hinrichtung seines Bruders Haydar Ghorbani reagierte.
Hassan Qorbani teilte Hengaw zuvor mit, dass sie gemäß Artikel 477 beim Obersten Gerichtshof des Iran Berufung eingelegt hätten, da sie der Überzeugung waren, dass das Urteil weder religiös noch rechtlich begründet sei. Der Fall wurde später an das Gericht von Sanandaj zurückverwiesen.
„Ich besuchte später das Gericht in Sanandaj, aber sie sagten, die Berufung sei abgelehnt worden und das Todesurteil sei an die zuständigen Behörden in Kameran weitergeleitet worden“, fügte Hassan Ghorbani hinzu.
Haydar Ghorbani wurde am 16. Oktober 2016 mit einem Bekannten namens Mahmud Sadeghi von Kräften des Ettelaats (iranischer Geheimdienst) festgenommen, über mehrere Monate in Einzelhaft gehalten und sowohl physisch als auch psychisch schwer gefoltert. Haydar Ghorbani wurde im Anschluss im Januar 2021 vom ersten Abteil des iranischen Revolutionsgerichtes in Sanandaj unter Vorsitz des Richters Saidi mit dem Vorwurf der Zusammenarbeit mit der Demokratischen Partei Iranisch Kurdistans zum Tode verurteilt.
Haydar Ghorbani wurde über 20 Monate der Kontakt zu seiner Familie verwehrt. Erst nachdem er im staatlichen Fernsehen ein Geständnis machen musste und dieses ausgestrahlt wurde, durfte er mit seiner Familie telefonisch in Kontakt treten.
Die Todesstrafe von Haydar Ghorbani wurde am 6. August 2020 vom Obersten Iranischen Gerichtshof bestätigt.