Als Minderjähriger zum Tode verurteilt: Vollstreckung der Strafe steht kurz bevor
Hengaw: Die Todesstrafe eines kurdischen Gefangenen aus Kirmaschan, der im Alter von 16 Jahren eine Straftat beging, soll in wenigen Tagen vollstreckt werden.
Hengaw: Die Todesstrafe eines kurdischen Gefangenen aus Kirmaschan, der im Alter von 16 Jahren eine Straftat beging, soll in wenigen Tagen vollstreckt werden.
Der kurdische Gefangene Milad Azimi aus Kirmaschan hat im Alter von 16 Jahren während eines Streites in der Schule, in den mehrere Schüler verwickelt waren, einen Mitschüler getötet und wurde nach seiner Festnahme mit dem Vorwurf des Totschlages zum Tode verurteilt. Zu dem Zeitpunkt war er noch minderjährig. Er soll aus Angst und unter Druck die Tat gestanden haben.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr befand sich Milad Azimi im Jugendgefängnis in Kirmaschan und wurde nach Erreichen seiner Volljährigkeit in das „Dezil Awa“ Gefängnis verlegt. Nun soll er in wenigen Tagen hingerichtet werden.
Die Familie des Opfers verlangt von Milad Azimis Familie Blutgeld („Diya“) in Höhe von 550 Millionen Toman und würde dann auf die Hinrichtung des Täters verzichten. Blutgeld ist nach dem islamischen Recht die Ausgleichszahlung, die statt einer Vergeltung, in diesem Fall der Hinrichtung von Milad Azimi, gezahlt werden kann. Wegen Armut ist die Familie des zum Tode Verurteilten nicht imstande, das Blutgeld an die Familie des Opfers zu zahlen.
Fariba Bakhsi, die Mutter von Milad, erklärt, dass sie ihr gesamtes Hab und Gut verkauft haben und dank der Hilfe einer Hilfsorganisation Spenden in Höhe von 200 Millionen Toman gesammelt werden konnten. Dennoch fehlen ihnen immer noch 200 Millionen Toman und sie bitten jeden darum, ihnen mittels Spenden dazu zu verhelfen, die Hinrichtung ihres Sohnes zu verhindern.
Der Iran ist das einzige Land, in dem auch straffällige Minderjährige zum Tode verurteilt werden. Dieses Urteil wird nach Vollendung des 18. Lebensjahres vollstreckt – wenn es keine Begnadigung gab. Unter Berufung auf die registrierte Statistik aus der Zentrale von Hengaw, wurden im Jahre 2017 fünf Minderjährige im Iran hingerichtet.