„Legen Sie mein Herz auch auf den Verhandlungstisch"

Die Mutter von Ramin Hossein Panahi hat einen Brief an Federica Mogherini (Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik) geschrieben.

26 Mai 2018 12:16


Die Mutter von Ramin Hossein Panahi hat einen Brief an Federica Mogherini (Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik) geschrieben.

"Dieser Brief ist von einer Mutter aus einer kleinen Stadt im Osten Kurdistans. Eine Mutter mit einem schmerzerfüllten Herzen und voller Angst, ihr Kind bald zu verlieren. Können Sie sich vorstellen, was dieser Gedanke in mir auslöst? Er lässt mich am gesamten Körper zittern. Ich ertrage das Wort „Hinrichtung“ nicht.

Ich habe gehört, dass auch Sie eine Mutter von zwei Töchtern sind. Lassen Sie die Politik für einige Minuten beiseite und hören Sie mit Herz und Seele auf meine Worte. Ich bin eine leidende Mutter und ertrage dieses Leid seit 30 Jahren. Meine Kinder waren immer zu auf der Flucht oder im Gefängnis, nur weil sie für die Gerechtigkeit einstanden und kämpften. Hier ist alles verboten, wir leben in der Hölle. Und mein eigenes Leben ist in diesen Tagen auch zur Hölle geworden.

Ramin Hossein Panahi, bestimmt haben Sie sein Bild gesehen oder seinen Namen gehört, ist mein geliebter Sohn. Man darf ihn nicht töten. Ist es Unrecht, was ich verlange? Er ist ein politischer Aktivist und man hat ihn mit falschen Vorwürfen zum Tode verurteilt.

Wenn Sie in diesen Tagen mit den iranischen Behörden verhandeln, legen Sie bitte diese Bedingung auch hinzu. Seine Todesstrafe muss aufgehoben und sein Fall vor ein europäisches Gericht gestellt werden. Ich bitte Sie, dass Sie mit diesem Brief für einen Moment dem schmerzerfüllten Herzen einer Mutter horchen, die dieses Leid nicht mehr ertragen kann.
Mein Herz und das Herz meines Kindes sind in diesen Tagen miteinander verbunden. Er ist mein jüngstes Kind und ich weiß, wie schwer er es in diesen Minuten inmitten dieses Albtraumes hat. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass diese Katastrophe nicht geschieht.
 


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