Hengaw-Bericht: Bewaffnete Zusammenstöße in Oshnavieh fordern zivile und IRGC-Opfer

12 Juli 2024 12:31


Hengaw, Frietag, 12. Juli 2024

Drei Tage nach den bewaffneten Zusammenstößen in einem Grenzdorf von Oshnavieh (Shno) hat Hengaw neue Informationen erhalten. Demnach ist ein Zivilist ums Leben gekommen, ein weiterer Zivilist wurde verletzt und festgenommen, und mindestens drei Angehörige des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) wurden getötet oder verwundet.

Nach einem Bericht, der bei der Menschenrechtsorganisation Hengaw eingegangen ist, haben die Streitkräfte des IRGC-Stützpunkts Hamza am Dienstag, den 9. Juli 2024, um 1.00 Uhr morgens ein Wohnhaus in dem Dorf "Tazhandareh" in Oshnavieh umstellt und die Bewohner aufgefordert, sich zu ergeben.

Nach Angaben einer informierten Quelle weigerten sich die Mitglieder der Partei des Freien Lebens Kurdistans (PJAK), die sich in dem Haus befanden, sich den IRGC-Kräften zu ergeben. Daraufhin schossen die IRGC-Kräfte um 4.30 Uhr auf das Haus, in dem sich auch mehrere Kolbars (Träger) aufhielten. Bei diesem Schusswechsel wurde Ramin Khaledi, 30, aus Urmia auf der Stelle getötet.

Ein Augenzeuge berichtete Hengaw: "Nach der Tötung von Ramin Khaledi begann ein Schusswechsel zwischen den beiden Seiten, der schließlich um 6:00 Uhr morgens endete. Die IRGC beschoss das Haus mit einer Panzerfaust, wobei auch mehrere Pferde der Händler und Kolbars getötet wurden."

Der Augenzeuge, dessen Identität von Hengaw vertraulich behandelt wird, fügte hinzu, dass bei dem Zusammenstoß ein IRGC-Angehöriger getötet und zwei weitere verwundet wurden. Neben Ramin Khaledi wurde ein weiterer Zivilist verletzt und von den IRGC-Kräften gefangen genommen. Mehrere andere PJAK-Guerillamitglieder, die sich in dem Haus aufhielten, konnten aus dem Gebiet des Zusammenstoßes entkommen.

Bis zum Zeitpunkt dieses Berichts haben weder die IRGC noch die Partei des Freien Lebens Kurdistans Einzelheiten zu den Zusammenstößen und den Opfern bekannt gegeben. Es ist auch unklar, ob es sich bei der von den IRGC gefangen genommenen Person um einen Zivilisten oder einen PJAK-Guerilla handelt.

Aufgrund der Sicherheitslage in der Region und der Einrichtung mehrerer Kontrollpunkte war eine genaue Berichterstattung in den letzten drei Tagen schwierig. In einem früheren Bericht hatte Hengaw berichtet, Ramin Khaledi, auch bekannt als Ramin Shakak, sei ein Kolbar, wofür wir uns bei unseren Lesern entschuldigen.


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