Bericht über Menschenrechtslage in iranisch Kurdistan
Hengaw: UNESCO hat den 10. Dezember als Tag der Menschenrechte festgelegt.
Hengaw: UNESCO hat den 10. Dezember als Tag der Menschenrechte festgelegt. Anlässlich dieses Tages veröffentlicht Hengaw einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen, die das Regime der Islamischen Republik Iran in diesem Jahr in iranisch Kurdistan an der Zivilbevölkerung begangen hat.
Unter Berufung auf die registrierte Statistik der Menschenrechtsorganisation Hengaw, sind seit Beginn des Jahres 2019 mindestens 46 kurdische Gefangene hingerichtet worden. Des Weiteren wurden 3000 Festnahmen kurdischer Bürger bzw. Aktivisten registriert, 234 Kolber und Händler sind getötet oder verletzt worden und mindestens 143 kurdische Aktivisten sind zu Todesstrafen oder Haftstrafen verurteilt worden.
46 Hinrichtungen innerhalb von 11 Monaten
Provinz West-Aserbaidschan: 19 Hinrichtungen
Provinz Ilam: 7 Hinrichtungen
Provinz Kordestan: 7 Hinrichtungen
Provinz Kirmashan: 6 Hinrichtungen
Provinz Lorestan: 4 Hinrichtungen
Provinz Nord-Chorasan: 3 Hinrichtungen
41 der Hinrichtungsopfer wurden wegen Mordes bzw. Totschlages hingerichtet und 5 wegen Drogendelikten. Unter den Hingerichteten waren vier Frauen und zwei Minderjährige.
Mehr als 3000 Festnahmen
Seit Beginn des Jahres 2019 haben iranische Sicherheitskräfte mehr als 3000 Personen in den kurdischen Provinzen festgenommen. Hengaw konnte bis jetzt dis vollständigen Namen von 705 inhaftierten kurdischen Bürgern in Erfahrung bringen.
Von den 705 Gefangenen, deren Namen der Menschenrechtsorganisation Hengaw vorliegen, sind 615 Personen aus politischen Gründen bzw. wegen der Zusammenarbeit mit einer kurdischen oppositionellen Partei festgenommen worden, 32 Personen wegen Aktivitäten im Bereich des Zivilrechtes, 22 Personen wegen religiöser Aktivitäten und 19 Personen wegen Aktivitäten im Bereich des Arbeiterrechtes. Zu den Festgenommenen gehören auch fünf Lastenträger (Kolber) und 26 Studenten, Lehrer, Professoren und Rechtsanwälte.
Bei 17 der inhaftierten Bürger handelt es sich um Minderjärhige und bei 12 um Bürger aus der Autonomen Region Kurdistan.
Kolber und Händler
Seit Beginn des Jahres 2019 sind 69 Kolber getötet und 165 weitere verletzt worden. Von den 234 Todesopfern bzw. Verletzten wurden 181 Kolber durch gezielte Schüsse iranischer Grenzsoldaten getötet bzw. verletzt. 38 weitere Kolber sind den natürlichen Gefahren auf den Bergen zum Opfer gefallen, elf Kolber sind bei Explosionen von Antipersonenminen getötet bzw. schwer verletzt worden und vier Kolber sind bei Verkehrsunfällen getötet bzw. verletzt worden.
Kolber Todesfälle bzw. Unfälle nach Provinzen
Provinz West-Aserbaidschan: 147 Fälle
Provinz Kordestan: 63 Fälle
Provinz Kirmashan: 24 Fälle
Verurteilungen
Seit Beginn des Jahres wurden unter Berufung auf die registrierte Statistik von Hengaw, gerichtliche Urteile gegen 143 kurdische Aktivisten verhängt. Ein Gefangener wurde aus politischen Gründen, ein weiterer aus religiösen Gründen zum Tode verurteilt. Der Rest der Aktivisten ist zu Haftstrafen verurteilt worden.