2021: Antipersonenminen Explosionen in Kurdistan - Ein statistischer Bericht

Hengaw: Im Jahre 2021 fielen mindestens 43 Zivilisten und Arbeiter in den Grenzregionen iranisch

08 Februar 2022 19:22

 

Hengaw: Im Jahre 2021 fielen mindestens 43 Zivilisten und Arbeiter in den Grenzregionen iranisch Kurdistans intakten Antipersonenminen zum Opfer. 15 Zivilisten wurden bei den Explosionen der Landminen getötet. Zieht man das Jahr 2020 zum Vergleich heran, lässt sich festhalten, dass die Minenunglücke um 50% angestiegen sind.

Unter Berufung auf die registrierte Statistik der Menschenrechtsorganisation Hengaw, fielen im Jahre 2021 mindestens 43 Zivilisten und Arbeiter, darunter drei Angehörige des weiblichen und 40 Angehörige des männlichen Geschlechts, in den Grenzregionen Kurdistans Explosionen von verbliebenen Antipersonenminen zum Opfer. 15 Menschen wurden bei den Explosionen getötet, der Rest überlebte sie mit schweren Verletzungen, teils mit dem Verlust von Körperteilen. Unter den Toten befindet sich zudem ein 10-jähriges Kind.

Landminenunglücke nach Provinzen
Provinz Kurdistan: 7 Fälle (4 Tote, 3 Verletzte)
Provinz Ilam: 14 Fälle (7 Tote, 7 Verletzte)
Provinz West-Aserbaidschan: 7 Fälle (7 Verletzte)
Provinz Kermanshah: 15 Fälle (4 Tote, 11 Verletzte)

Nach Tätigkeit der Opfer

Bei der deutlichen Mehrheit der Opfer der Antipersonenminen-Explosionen im Jahre 2021 handelte es sich um Arbeiter. Dazu zählen unter anderem Kolbar, Schäfer oder Händler, die in den verminten Grenzregionen ihre Arbeit ausführten.

Arbeiter: 29 Personen (9 Tote, 20 Verletzte)
Soldaten: 8 Personen (5 Tote, 3 Verletzte)
Zivilisten: 6 Personen (1 Todesfall, 5 Verletzte)

Antipersonenminen in Kurdistan
Seit dem Iran-Irak Krieg fallen jährlichen Dutzende Zivilisten, Arbeiter und Soldaten in den Grenzregionen Kurdistans Landminen zum Opfer. Laut den Angaben aus einer Statistik über verminte Regionen im Iran, ist in der westlichen Grenzregion, die sich über die kurdischen Provinzen Urmia, Sanandaj, Kermanshah, Ilam und die mehrheitlich von Arabern besiedelte Provinz Chuzestan erstreckt, eine Fläche von etwa 4.200.000 Hektar vermint. Insgesamt befinden sich bis zu 20 Millionen Landminen in den Grenzregionen des Irans, 70 % davon in Kurdistan.

Während ein Teil der Antipersonenminen aus der Zeit des Golfkrieges sind, handelt es sich, je nach Region, auch um neue Minen, die die iranische Armee gegen kurdische Peschmerga Kämpfer einsetzt. Der Iran weigert sich bis heute, der Ottawa-Konvention beizutreten, einem Übereinkommen über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und lässt von der Produktion nicht ab. Mit dem Ziel, Peschmerga zu vertreiben, werden weiterhin Gebiete vermint und zahlreiche Zivilisten einer großen Gefahr ausgesetzt.
 

 

 

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