Familie von ehemaligem kurdischen politischen Gefangenen wird bedroht

Hengaw: In der vergangen Woche bedrohte der iranische Geheimdienst die Fa

19 Februar 2022 23:47

 

Hengaw: In der vergangen Woche bedrohte der iranische Geheimdienst die Familie eines geflüchteten kurdischen politischen Aktivisten aus Oshnaviyeh. So habe der Ettelaat mit der Festnahme der Ehefrau und ihres gemeinsamen neun Jahre alten Kindes gedroht.

Laut der Meldung, die die Menschenrechtsorganisation Hengaw erreicht hat, drang der  Ettelaat (IRGC Geheimdienst) am 14. Februar 2022 in Oshnaviyeh, iranisch Kurdistan, in das Haus des kurdischen politischen Aktivisten und ehemaligen Gefangenen Loghman Azizi ein und drohten mit der Festnahme seiner Frau Leyla Naliwani und ihres gemeinsamen neunjährigen Sohnes Jiear Azizi. Nachbarn der Familie hätten sich Zeugen zufolge der Festnahme in den Weg gestellt. 

Laut einer informierten Quelle, tauchte der Ettelaat mit mehreren vollbesetzten Wägen vor dem Haus der Familie auf, drang ohne einen Haftbefehl ein und belästigte Ehefrau und Kind des politischen Aktivisten. 

In dem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Mohamad Sadiq Azizi, der 19 jährige Sohn des Ehepaares, welcher derzeit seinen Wehrdienst ableistet, am 9. Februar 2022 auf offener Straße in Teheran festgenommen wurde. Mohamad Sadiq Azizi wurde nach seiner Festnahme an die iranische Revolutionsgarde übergeben und an einen unbekannten Ort gebracht. 

Wenige Tage nach seiner Festnahme teilte Mohamad seiner Familie in einem Telefonat mit : „Sie haben mich festgenommen, weil mein Vater das Land verlassen hat und weil sich meine Schwester einer kurdischen Partei angeschlossen hat. Ich muss zwei Monate in Haft bleiben.“

Loghman Azizi, der Familienvater und ehemaliger kurdischer politischer Gefangener, entschied sich im vergangenen Jahr das Land aufgrund des Drucks, welchen die iranischen Revolutionsgarde auf ihn ausübte, zu verlassen und nach Europa zu fliehen. Im Jahre 2016 wurde er von iranischen Regimekräften festgenommen und von der iranischen Justiz wegen der Mitgliedschaft bei der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (PDKI) zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Berufungsgericht reduzierte sein Urteil später auf fünf Jahre und acht Monate.


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