Zwei kurdische Ehepaare aus der Türkei werden in iranischen Gefängnissen festgehalten, während ihre Kinder von einer Trennung bedroht sind
Hengaw – Mittwich, 29. Oktober 2025
Die beiden dreijährigen Kinder von Rojda Saadon und Safiye Torsu, kurdischen politischen Gefangenen aus dem türkischen Teil Kurdistans, sind unmittelbar davon bedroht, von ihren Müttern getrennt und in die Obhut der Wohlfahrtsorganisation überstellt zu werden. Beide Frauen verbüßen zusammen mit ihren Ehemännern Fesih Karatash und Mazlom Arli, die in den Gefängnissen Evin und Qarchak Varamin inhaftiert sind, Haftstrafen.
Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Hengaw haben die Behörden in den Gefängnissen Qarchak und Evin die vier Inhaftierten vorgeladen und ihnen mitgeteilt, dass ihre kleinen Kinder bald von ihren Müttern getrennt und der Wohlfahrtsorganisation übergeben werden sollen.
Berichten zufolge teilten Gefängnisbeamte den Frauen mit, dass Kinder nur bis zum Alter von zwei Jahren bei ihren Müttern im Gefängnis bleiben dürfen. Da die Kinder nun drei Jahre alt sind, haben die Behörden entschieden, dass sie nicht länger bei ihren Müttern bleiben dürfen.
Die Familien dieser vier kurdischen politischen Gefangenen leben im kurdischen Teil der Türkei und konnten bisher nicht in den Iran reisen, um das Sorgerecht für die Kinder zu übernehmen.
Die vier Kurden und Kurdinnen hatten zuvor als politische Flüchtlinge in der Region Kurdistan im Irak gelebt. Im Juni 2025 verurteilte die Abteilung 15 des Revolutionsgerichts von Teheran unter Vorsitz von Richter Abolqasem Salavati jeden von ihnen wegen „Mitgliedschaft in der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK)“ zu fünf Jahren Haft – insgesamt zwanzig Jahre.
Saadon und Torsu wurden zusammen mit ihren Ehemännern Arli und Karatash und ihren beiden kleinen Kindern am 24. Juli 2024 in Täbris festgenommen, als sie versuchten, nach Armenien auszuwandern. Sie wurden zunächst in das Haftzentrum des Geheimdienstes in Mariwan, dann in das Gefängnis von Sanandaj und später, am 26. Januar 2025, in das Evin-Gefängnis überführt. Die beiden Mütter und ihre Kinder werden derzeit unter harten und restriktiven Bedingungen im Qarchak-Gefängnis festgehalten.