17 jährige Aynaz Zare zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Hengaw: Ein minderjähriges Mädchen aus Urmia wurde wegen seiner Mitgliedschaft in einer kurdischen Partei zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Aynaz Zare, eine 17-jährige politische Gefangene, die in der Frauenabteilung des Urmia-Zentralgefängnisses in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan inhaftiert ist, wurde am Montag, den 16. November 2020, von der ersten Abteilung des Jugendstrafgerichts in Urmia zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. 

Dieses Urteil wurde wegen der „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ durch ihre ehemalige Mitgliedschaft bei der Freiheitspartei Kurdistans (PAK) verhängt. Aynaz Zare wurde während des gerichtlichen Prozesses Rechtsbeistand verwehrt. 

Aynaz und ihre 32-jährige Mutter Shanaz Sadeghifar, die ursprünglich aus Urmia stammen, wurden im September 2019 von Kräften des Geheimdienstes der iranischen Revolutionsgarde (Ettelaat) an der Grenze westlich von Baneh in iranisch Kurdistan inhaftiert und befinden sich seitdem in Gefangenschaft der Islamischen Republik Iran.

Shanaz Sadeghifar (Rufname: Berivan) kämpfte drei Jahre lang in der Autonomen Region Kurdistan in den Reihen der Peschmerga Kräfte der kurdischen Partei PAK gegen den IS. Nachdem sie vom Ettelaat ein Schreiben erhielt, das ihr eine sichere Rückkehr ohne strafrechtliche Konsequenzen versicherte, wurde Shanaz Sadeghifar mit ihrer Tochter Aynaz trotz des Schreibens an der Grenze festgenommen. 

Shanaz Sadeghifar wurde anschließend am 26. Juli 2020 von der zweiten Abteilung des Revolutionsgerichtes in Urmia unter Vorsitz des Richters Shekhlou vor Gericht gestellt und wegen ihrer Mitgliedschaft bei der Freiheitspartei Kurdistans (PAK) zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Wie beim gerichtlichen Prozess ihrer Tochter wurde auch Shanaz der Zugang zu einem Rechtsanwalt verwehrt.