Mindestens 524 Tote, darunter 450 Militärangehörige und 74 Zivilist*innen – unter ihnen 28 Frauen und 19 Kinder

Hengaw – Mittwoch, 18. Juni 2025
Basierend auf verifizierten Daten, die aus glaubwürdigen lokalen Quellen im ganzen Iran gesammelt wurden, bestätigt die Menschenrechtsorganisation Hengaw, dass in den ersten fünf Tagen des offenen bewaffneten Konflikts zwischen der Islamischen Republik Iran und Israel mindestens 524 Menschen getötet wurden. Unter den Toten befinden sich 74 Zivilist*innen sowie 450 Angehörige des Militärs und der Sicherheitskräfte, darunter auch Mitglieder der Revolutionsgarden (IRGC) sowie Personen, die mit der Verteidigungs- und Geheimdienstinfrastruktur Irans in Verbindung stehen.
Hengaw hat außerdem die Tötung von 28 Frauen und 19 Kindern unter den zivilen Opfern dokumentiert. Über 89 % aller zivilen Todesfälle ereigneten sich in der Provinz Teheran.
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Zivile Todesopfer: 74 bestätigte Todesfälle
In den vergangenen fünf Tagen wurden mindestens 74 Zivilist*innen bei Luftangriffen und Raketenbeschuss getötet. Bisher konnten 64 dieser Opfer vollständig identifiziert werden. Darunter befinden sich 26 Frauen und 19 Kinder. Eines der Opfer stammte aus Afghanistan.
Geografische Verteilung der zivilen Todesopfer:
• Provinz Teheran: 66 Tote
• Provinz Hamedan: 4 Tote
• Kermanschah (Kermashan): 2 Tote
• Ost-Aserbaidschan: 1 Toter
• Isfahan: 1 Toter
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19 Kinder durch direkte israelische Angriffe getötet
Hengaw bestätigt, dass 19 Kinder bei Luftangriffen auf die Provinz Teheran ums Leben kamen. Darunter waren 10 Mädchen und 9 Jungen – die jüngsten Opfer waren 2 Monate bzw. 7 Monate alt, das älteste war 17 Jahre alt.
Liste der getöteten Kinder:
1. Rayan Ghasemian – 2 Monate
2. Zahra Zakerian Amiri – 7 Monate
3. Amir Ali Amini – 12 Jahre
4. Parham Abbasi – 15 Jahre
5. Fatemeh Zakerian Amiri – 5 Jahre
6. Baran Ashrafi – unter 15
7. Mahya Nikzad – 7 Jahre
8. Soheil Katouli – 11 Jahre
9. Eima Zeinali – 7 Jahre
10. Haida Zeinali – 4 Jahre
11. Motahareh Niyazmand – 6 Jahre
12. Ali Niyazmand – 10 Jahre
13. Fatemeh Niyazmand – 12 Jahre
14. Mohammadreza Sedighi Saber – 17 Jahre
15. Matin Safaeian – 16 Jahre
16. Zahra Barzegar – 3 Jahre
17. Tara Hajimiri – 8 Jahre
18. Nicht identifiziertes Kind – 6 Jahre
19. Nicht identifiziertes Kind – 14 Jahre
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28 Frauen getötet, darunter 2 IRGC-Angehörige
Hengaw hat den Tod von 28 Frauen bestätigt, alle in der Provinz Teheran. Unter den Toten sind Fatemeh Bagheri und Elham Farahmand, die beide mit den Revolutionsgarden (IRGC) in Verbindung standen. Die übrigen 26 Frauen waren Zivilistinnen.
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450 Militär- und Sicherheitskräfte im ganzen Iran getötet
Seit Kriegsbeginn am Freitag, dem 13. Juni 2025, ist die Zahl der militärischen Todesopfer stark gestiegen. Feldberichte von Hengaw zeigen, dass mindestens 450 Angehörige der Armee, der Revolutionsgarden, der Polizei, der Basij-Milizen, sowie nukleare Wissenschaftler und hochrangige Experten des iranischen Verteidigungsapparats getötet wurden.
Bislang konnten 158 Personen namentlich identifiziert werden. Die höchsten Verluste unter Militärangehörigen wurden in den Provinzen Teheran, Ost-Aserbaidschan, Kermanschah und Lorestan verzeichnet.
Militärische Todesfälle nach Provinz:
• Teheran: 195
• Ost-Aserbaidschan: 55
• Kermanschah (Kermashan): 45
• Qom: 35
• Lorestan: 30
• Isfahan: 20
• West-Aserbaidschan (Urmia): 20
• Alborz: 15
• Zanjan: 8
• Hamedan: 7
• Khuzestan: 6
• Kurdistan (Sanandaj): 5
• Markazi: 5
• Fars: 4
In der Provinz Teheran, die am schwersten betroffen ist, kamen 195 Militärangehörige ums Leben, darunter mindestens 10 hochrangige IRGC-Kommandeure, 10 Nuklearwissenschaftler und 2 staatlich beschäftigte Elitetechniker, die alle von Hengaw identifiziert wurden.
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Hengaws Aufruf zum Handeln
Hengaw verurteilt nachdrücklich die steigende Zahl ziviler Opfer sowie die militärische Eskalation im Iran–Israel-Konflikt. Die Organisation ruft die internationale Gemeinschaft und weltweite Menschenrechtsinstitutionen dazu auf, die sich verschärfende Menschenrechtslage im Iran nicht aus dem Blick zu verlieren. Sofortige und koordinierte Maßnahmen sind erforderlich, um Zivilist*innen – insbesondere Frauen und Kinder – zu schützen.