Letzter Familienbesuch findet statt – Leben des politischen Gefangenen Mohsen Langar-Neshin in akuter Gefahr

Hengaw, Dienstag, 29. April 2025
Die Familie von Mohsen Langar-Neshin, einem zum Tode verurteilten politischen Gefangenen, hat einen letzten Besuch bei ihm abgehalten – ein starkes Zeichen dafür, dass seine Hinrichtung unmittelbar bevorsteht. Langar-Neshin wurde zur Vorbereitung seiner Hinrichtung in Einzelhaft im Gefängnis Ghezel Hesar in Karaj verlegt.
Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Hengaw fand am Dienstag, dem 29. April 2025, ein „letzter Besuch“ der Familie des 34-jährigen Mohsen Langar-Neshin aus Nowshahr in der Provinz Mazandaran statt – so wie es von den Behörden bezeichnet wurde.
Langar-Neshin wurde am Samstag, dem 26. April, in Einzelhaft gebracht, um dort auf seine Hinrichtung zu warten. Er war zuvor von Abteilung 15 des Revolutionsgerichts Teheran unter Vorsitz von Richter Abolqasem Salavati wegen „Spionage“ zum Tode verurteilt worden.
Am 16. Februar 2025 wurde er aus Abteilung 4 des Evin-Gefängnisses in das Gefängnis Ghezel Hesar verlegt. Zuvor hatte er bereits 20 Monate im Evin-Gefängnis verbracht.
Während seiner 665-tägigen Haft war Langar-Neshin fast zwölf Monate lang in Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses untergebracht – dem berüchtigten Gefängnis des iranischen Geheimdienstes –, wo er schwerer physischer und psychischer Folter ausgesetzt war, um erzwungene Geständnisse zu erzwingen.
Hengaw liegt eine 22-minütige Tonaufnahme vor, in der Langar-Neshin detailliert über die erlittene Folter und Misshandlung berichtet sowie über den Versuch der Behörden, ein konstruiertes Verfahren gegen ihn aufzubauen.
Im Rahmen dieses erzwungenen Verfahrens wurde er zudem mit der Verhaftung, Schikane und Misshandlung seiner Familienangehörigen bedroht – im Zusammenhang mit dem Vorwurf, in die Verfolgung und Tötung eines hochrangigen IRGC-Offiziers verwickelt gewesen zu sein.
Langar-Neshin wurde am 3. Juli 2023 von Agenten des Geheimdienstministeriums in Teheran verhaftet und 43 Tage lang schwer gefoltert, bevor er ins Evin-Gefängnis überstellt wurde.
Die Menschenrechtsorganisation Hengaw warnt eindringlich, dass das Leben von Langar-Neshin unmittelbar bedroht ist und das Risiko seiner Hinrichtung extrem hoch bleibt. Hengaw ruft internationale Organisationen und Menschenrechtsverteidiger dringend dazu auf, sofort zu intervenieren, um die Hinrichtung zu verhindern und sein Leben zu retten.