Politische Gefangene Somayeh Rashidi stirbt nach Verweigerung medizinischer Versorgung

Hengaw – Freitag, 26. September 2025
Die 42-jährige politische Gefangene Somayeh Rashidi aus Teheran ist im Mofatteh-Krankenhaus in Varamin verstorben, nachdem sie infolge einer Krankheit und der Verweigerung medizinischer Behandlung im Qarchak-Gefängnis von Varamin ins Koma gefallen war.
Hengaw hatte zuvor berichtet, dass Rashidi im Gefängnis ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickelt hatte. Anstatt ihr angemessene medizinische Hilfe zukommen zu lassen, warfen die Gefängnisärzte ihr „Simulation“ vor und verschrieben lediglich Beruhigungs- und Psychopharmaka. Die Vernachlässigung verschlimmerte ihren Zustand, was schließlich zu Krampfanfällen und einem Koma führte.
Nach Informationen der Hengaw-Organisation für Menschenrechte starb Rashidi am Donnerstagmorgen, dem 25. September 2025, nachdem ihr eine rechtzeitige und angemessene medizinische Versorgung verweigert worden war.
Quellen zufolge wurde die Familie Rashidis unter Druck gesetzt, ihren Tod als Folge eines „Krankenhausfehlers“ zu deklarieren.
Ihr Zustand hatte sich bereits am Dienstag, dem 16. September 2025, drastisch verschlechtert. Erst nach Protesten anderer Gefangener wurde sie ins Krankenhaus verlegt. Eine Quelle aus ihrem Familienumfeld berichtete, dass die Gefängnisbehörden sie nach ihren ersten Krampfanfällen nicht ins Gefängniskrankenrevier brachten, sie schlugen und erneut der „Simulation“ bezichtigten.
Rashidi litt bereits an einer Vorerkrankung, die zeitweise Konzentrationsverlust, Bewegungsschwierigkeiten und Unfähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben verursachte.
Sie war am 24. April 2025 verhaftet worden, als sie im Teheraner Stadtteil Javadiyeh Protestparolen schrieb. Sicherheitskräfte schlugen sie während der Festnahme und warfen ihr „Propaganda gegen den Staat“ vor. Nach zwei Tagen im Agahi-15-Khordad-Haftzentrum in Teheran wurde sie in den Frauentrakt des Evin-Gefängnisses überstellt. Nach dem israelischen Angriff auf Evin wurde sie zusammen mit anderen weiblichen Gefangenen ins Qarchak-Varamin Gefängnis verlegt.