Todeskandidat stirbt aufgrund medizinischer Vernachlässigung durch iranische Behörden

Hengaw: Sonntag, 6. Oktober 2024

Mahmoud Dahmardeh, ein zum Tode verurteilter und im Zabol-Gefängnis festgehaltener balochischer Häftling, ist aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und der Weigerung der Gefängnisbehörden, ihn in externe medizinische Einrichtungen zu verlegen, an einem Herzinfarkt gestorben.

Laut einem Bericht, der der Menschenrechtsorganisation Hengaw vorliegt, starb Mahmoud Dahmardeh, ein 41-jähriger, in Zabol zum Tode verurteilter Häftling und Vater von fünf Kindern, am Abend des Donnerstag, 3. Oktober 2024, an den Folgen eines Herzinfarkts. Er verstarb, während er in Trakt 1 des Taghzi-Gefängnisses festgehalten wurde, wo unzureichende medizinische Versorgung zu seinem sich verschlechternden Gesundheitszustand beitrug.

Wie die Nachrichtenagentur Haalvsh berichtete, wurde dieser Häftling nach dem Herzinfarkt in das Amir al-Mo'menin-Krankenhaus in Zabol verlegt und die Nachricht seines Todes wurde seiner Familie übermittelt.  Er litt an Diabetes und trotz einer auffälligen Delle in seiner linken Schulter und seines sich verschlechternden Gesundheitszustands sowie der wiederholten Bitten seiner Familie um Behandlung und medizinische Versorgung außerhalb des Gefängnisses lehnten die Gefängnisbehörden diese Bitten ab.

Informierten Quellen zufolge teilten die Behörden der Familie des Gefangenen mit: „Er ist ein zum Tode verurteilter Gefangener, der schließlich hingerichtet wird, wozu also eine Behandlung nötig ist?“ Letztes Jahr lehnten die Behörden auch seine Freilassung aus medizinischen Gründen ab, obwohl er eine hohe Kaution für seine Behandlung erhalten hatte.

Dieser Gefangene wurde am 21. Dezember 2020 wegen „vorsätzlichen Mordes“ festgenommen und zunächst in das Polizeigefängnis Zabol gebracht. Nach sechs Monaten wurde er in das Taghzi-Gefängnis in Zabol verlegt, wo er körperlicher und psychischer Folter ausgesetzt war und schließlich vom Strafgericht in Zabol zum Tode verurteilt wurde.