Saqqez und Divandarreh gesperrt, Einsatz von Streitkräften zum 3. Jahrestag des Todes von Jina Amini

Hengaw – Dienstag, 16. September 2025
Am dritten Jahrestag dem Tod von Jina Amini und des Beginns der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ (Jin, Jiyan, Azadi) veranstalteten die Einwohner von Saqqez, Aminis Heimatstadt, einen stadtweiten Streik. Bewaffnete Streitkräfte wurden in der ganzen Stadt und entlang der Straßen zum Aichi-Friedhof, wo Amini begraben liegt, eingesetzt, offenbar um öffentliche Versammlungen zu verhindern. Berichten zufolge fand gleichzeitig auch in Divandarreh ein Streik statt.
Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Hengaw schlossen Ladenbesitzer in beiden Städten am Dienstag, dem 16. September 2025, ihre Geschäfte, um dem Jahrestag von Aminis Tod in staatlichem Gewahrsam zu gedenken.
Von Hengaw geprüfte Videos zeigen, dass die Eingänge zum Aichi-Friedhof von einer großen Zahl von Streitkräften der Islamischen Republik blockiert wurden, um den Zugang zum Gelände zu verhindern.
Streitkräfte patrouillierten auch in Saqqez und schufen eine stark militarisierte Atmosphäre, während Militärhubschrauber über der Stadt kreisten. In den Tagen vor dem Jahrestag ließen die Behörden Berichten zufolge Wasser aus dem Cheragh-Veis-Damm in das Flussbett des Cheme Saqqez ab, um alternative Wege zu Aminis Grab zu versperren.
Hengaw stellte fest, dass die Streiks in Saqqez und Divandarreh, insbesondere in Saqqez, spontan zu sein schienen und nicht von politischen oder zivilen Gruppen öffentlich aufgerufen worden waren.