Exklusiv bei Hengaw – Geheime Hinrichtung des kurdischen Gefangenen Najib Azarm vor Gerichtstermin

Hengaw – Sonntag, 14. September 2025
Die Hengaw-Organisation für Menschenrechte hat Dokumente erhalten, die bestätigen, dass die Todesstrafe gegen Najib Azarm, einen kurdischen Gefangenen aus Urmia, vollstreckt wurde, während sein Fall noch anhängig war. Er wurde heimlich im Zentralgefängnis von Täbris hingerichtet – ohne vorherige Benachrichtigung seiner Familie und noch vor seiner angesetzten Gerichtsverhandlung am 3. November 2025.
Den Dokumenten zufolge wurde Azarm, aus dem Dorf Kalankani Targor bei Urmia, hingerichtet, obwohl die gerichtliche Überprüfung der strittigen Punkte in seinem Fall noch nicht abgeschlossen war. Seine Hinrichtung vor Abschluss der rechtlichen Verfahren stellt eine Verletzung der Garantien auf ein faires Verfahren dar.
Laut Einträgen im Justizsystem „Sana“ war am 12. Juli 2025 ein Gerichtsbeschluss zu Aufsichtsverfahren erlassen worden. Am selben Tag wurde eine weitere Überprüfung des Falls für den 3. November 2025 angesetzt, da noch ungelöste Fragen bestanden. Trotzdem wurde Azarm heimlich hingerichtet, bevor der Prozess stattfinden konnte.
In den frühen Morgenstunden des 7. September 2025 wurde seine Hinrichtung zusammen mit vier weiteren kurdischen Gefangenen im Zentralgefängnis von Täbris vollstreckt. Die Exekutionen erfolgten ohne vorherige Benachrichtigung und ohne den Gefangenen ein letztes Treffen mit ihren Familien zu ermöglichen.
Najib Azarm war zuvor wegen Drogendelikten festgenommen worden.
Die Hinrichtung eines Gefangenen vor dem Gerichtsverfahren und ohne Abschluss der gerichtlichen Überprüfung stellt eine eklatante Verletzung des ordnungsgemäßen Verfahrens und des Rechts auf Verteidigung dar und untergräbt die grundlegendsten Prinzipien des internationalen Menschenrechts.