Iran exekutiert heimlich sechs arabische politische Gefangene in Ahvaz

04 Oktober 2025 18:04

Hengaw – Samstag, 4. Oktober 2025

Trotz wiederholter Warnungen vor der akuten Lebensgefahr wurden die Todesurteile gegen sechs arabische politische Gefangene — Ali Mojaddam, Mohammadreza Moghaddam, Moein Khanfari, Habib Dris, Adnan Ghabishavi und Salem Mousavi — heimlich im Sepidar-Gefängnis in Ahvaz vollstreckt.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Hengaw wurden die Exekutionen am frühen Samstagmorgen, dem 4. Oktober 2025, durchgeführt, ohne dass die Familien der Gefangenen zuvor benachrichtigt wurden. Keiner von ihnen durfte vor der Hinrichtung einen letzten Besuch empfangen.

Die staatsnahe Nachrichtenagentur Mizan, die der iranischen Justiz untersteht, bestätigte die Hinrichtungen später und behauptete, die Männer seien wegen „Separatismus“ und „Zusammenarbeit mit Israel“ verurteilt worden.

Hengaw verurteilt diese rechtswidrigen und unmenschlichen Hinrichtungen aufs Schärfste und fordert internationale Menschenrechtsmechanismen, darunter die Vereinten Nationen und die Europäische Union, auf, sofortige und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die anhaltende Welle von Exekutionen im Iran zu stoppen.

Nach Dokumentationen von Hengaw waren die Todesurteile gegen Mojaddam, Moghaddam, Khanfari, Dris, Ghabishavi und Mousavi am 13. Februar 2023 von der 4. Kammer des Revolutionsgerichts in Ahvaz verhängt worden.

Die sechs Männer waren schwerer Folter ausgesetzt und zu erzwungenen, im Fernsehen ausgestrahlten „Geständnissen“ genötigt worden. Man warf ihnen vor, „über eine internationale Bank Devisen transferiert“, „bewaffnete Angriffe durchgeführt“ und „Verbindungen zur Arabischen Befreiungsbewegung von Ahvaz (ASMLA)“ unterhalten zu haben.

Iranische Justizbehörden behaupteten außerdem, die Gruppe sei mit mehreren Vorfällen in Verbindung gebracht worden, bei denen zwei Basij-Mitglieder, ein Polizist und ein Soldat getötet worden seien.

Alle sechs waren im Winter 2019 während landesweiter Arbeitsproteste in der Provinz Khuzestan festgenommen worden. Nach ihrer Verhaftung wurden sie zunächst im Sheiban-Gefängnis in Ahvaz festgehalten, bevor sie ins Sepidar-Gefängnis verlegt wurden, wo ihre Todesurteile schließlich vollstreckt wurden.

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