Iran vollstreckt Todesurteil gegen politischen Gefangenen Babak Shahbazi wegen angeblicher Spionage für Israel

Hengaw – Mittwoch, 17. September 2025
Das Todesurteil gegen Babak Shahbazi, einen politischen Gefangenen im Gefängnis Ghezel Hesar in Karaj, wurde heute im Morgengrauen vollstreckt – nach einem grob unfairen Prozess, erfundenen Anklagen und unter Folter erpressten Geständnissen. Ihm wurde das Recht auf einen letzten Besuch bei seiner Familie vor der Hinrichtung verweigert.
Nach Informationen der Hengaw-Organisation für Menschenrechte wurde Shahbazi, 44 Jahre alt und Vater von zwei Kindern, am Mittwoch, den 17. September 2025, im Gefängnis Ghezel Hesar hingerichtet.
Staatsnahe Medien behaupteten, ohne Beweise vorzulegen, Shahbazi habe Zugang zu sensiblen Einrichtungen in den Bereichen Telekommunikation, Militär und Sicherheit gehabt und angeblich Informationen an Israel weitergegeben. Das Verfahren gegen ihn war jedoch von schweren Verstößen gegen rechtsstaatliche Prinzipien geprägt – darunter Folter, erzwungene Geständnisse und widersprüchliche Behauptungen.
Trotz klarer Hinweise auf Unregelmäßigkeiten wurde sein Todesurteil in Rekordzeit im Berufungsverfahren bestätigt. Der Fall wurde von Richter Abolqasem Salavati überwacht, der weithin dafür bekannt ist, in politischen Prozessen harte Urteile und Todesstrafen zu verhängen.
Ein Großteil der sogenannten Beweise gegen Shahbazi bestand aus beiläufigen oder sogar scherzhaften Gesprächen mit Freunden – viele von ihnen wurden ebenfalls gefoltert, um gegen ihn auszusagen. Diese erzwungenen Aussagen bildeten die Hauptgrundlage für sein Todesurteil.
In einer besonders absurden Anschuldigung warfen die Behörden sogar Shahbazis kleiner Tochter vor, eine „Anführerin“ der Proteste von 2009 gewesen zu sein – obwohl sie damals gerade einmal zwei Jahre alt war.
Shahbazi wurde im Dezember 2023 verhaftet und zunächst im Evin-Gefängnis festgehalten. Die Justiz warf ihm „Spionage für Israel“ und „Verdorbenheit auf Erden“ vor, was schließlich zu seiner Hinrichtung führte.
Weitere Anschuldigungen lauteten unter anderem „Preisgabe des Standorts von Klimaanlagen“, „Beteiligung an einem Bombenanschlag“ und sogar das Versenden einer Nachricht an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – Vorwürfe, die die Behörden als Beweise für eine „Zusammenarbeit mit Israel“ bezeichneten. Keiner dieser Vorwürfe wurde durch glaubwürdige Beweise gestützt; sie beruhten ausschließlich auf erzwungenen Geständnissen. Shahbazi hatte sich wiederholt geweigert, solche Geständnisse unter Folter abzulegen.