Iran verlegt Aqil Keshavarz, während des Iran-Israel-Krieges festgenommenen Studenten, in Einzelhaft – Hinrichtung steht bevor

19 Dezember 2025 23:38

Hengaw — Freitag, 19. Dezember 2025

Iran hat Aqil Keshavarz, einen 27-jährigen Architekturstudenten aus Isfahan, zur Vorbereitung der Vollstreckung seines Todesurteils in Einzelhaft verlegt. Bis heute wurden weder seine Festnahme noch sein Todesurteil offiziell oder öffentlich durch staatliche Medien bekannt gemacht.

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Hengaw wurde Keshavarz, der während des diesjährigen 12-tägigen Konflikts zwischen Iran und Israel festgenommen wurde, am Mittwoch, dem 17. Dezember 2025, in Einzelhaft im Zentralgefängnis Urmia verlegt. Die Möglichkeit, dass das Urteil in den kommenden Stunden vollstreckt wird, gilt als sehr hoch.

Die Familie von Keshavarz wurde zu einem letzten Besuch in das Gefängnis von Urmia vorgeladen – ein Schritt, der im Iran üblicherweise auf eine unmittelbar bevorstehende Hinrichtung hinweist.

Keshavarz wurde im Spätsommer 2025 von der Abteilung Eins des Revolutionsgerichts in Urmia unter dem Vorsitz von Richter Sajjad Dousti wegen des Vorwurfs der „Spionage für Israel“ zum Tode verurteilt. Seine Festnahme und Verurteilung wurden von iranischen Staatsmedien nicht öffentlich bestätigt.

Die Verlegung in Einzelhaft erfolgt vor dem Hintergrund öffentlicher Erklärungen von Vertretern der Islamischen Republik Iran und Israels, in denen die Möglichkeit einer neuen Runde des Konflikts eingeräumt wird. In diesem Zusammenhang bestehen ernsthafte Befürchtungen, dass die Hinrichtung dieses Studenten als Mittel der Einschüchterung und Abschreckung in einer Phase erhöhter regionaler Spannungen genutzt werden könnte.

Keshavarz wurde Ende Juni 2025 festgenommen und zunächst in einer Haftanstalt der Geheimdienstorganisation der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) in Urmia festgehalten. In dieser Zeit war er intensiven Verhören und starkem Druck ausgesetzt, um Geständnisse zu erzwingen.

Später wurde er in das Evin-Gefängnis in Teheran verlegt und anschließend in das Zentralgefängnis von Urmia überstellt.

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