Mindestens 241 Hinrichtungen im Iran im Oktober 2025

02 November 2025 22:42

Hengaw – Sonntag, 2. November 2025

Mindestens 241 Gefangene wurden im Oktober 2025 in Haftanstalten der Islamischen Republik Iran hingerichtet. Das entspricht einem Anstieg um 49,5 Prozent im Vergleich zu Oktober 2024, als 161 Hinrichtungen dokumentiert wurden. Dies ist die höchste Anzahl an Hinrichtungen innerhalb eines Monats in den letzten zwei Jahrzehnten im Iran.

Nach Angaben des Statistik- und Dokumentationszentrums von Hengaw wurden die Identitäten von 235 der Hingerichteten bestätigt, während die Identitäten von sechs weiteren noch untersucht werden.

Im Oktober wurden mindestens acht politische Gefangene hingerichtet.
Unter ihnen befanden sich sechs arabische politische Gefangene — Ali Mojdam, Mohammadreza Moghaddam, Moein Khenfari, Habib Dris, Adnan Ghabishavi und Salem Mousavi — sowie Saman Mohammadi Khiarah und Javad Naeimi.
Sieben dieser Personen waren wegen Spionage für Israel zum Tode verurteilt worden.

Mindestens acht Frauen wurden in verschiedenen Provinzen hingerichtet. Zwei von ihnen in Isfahan, weitere in Zanjan, Qom, Nahavand, Shiraz, Maschhad und Rascht.
Unter denen, die wegen Drogendelikten hingerichtet wurden, waren: Zeinab Khodabandeh (Isfahan), Nahid Hemmati (Nahavand) und Mahbubeh Jalali (Rudsar).
Fünf andere — Roya Abbaszadeh (Zanjan), Kafieh Ghobadzadeh und Saeedeh Khodadadi (Isfahan), Narges Ahmadi (Qom) und Katayoun Shamsi (Maschhad) — wurden wegen Mordes hingerichtet.

Trotz des Ausmaßes der Hinrichtungen berichteten staatliche und justiznahe Medien im Iran nur über 10 Fälle öffentlich — lediglich 4 Prozent der Gesamtzahl.
Zudem wurden 13 Hinrichtungen heimlich vollstreckt, ohne die Familien zu benachrichtigen oder einen letzten Besuch zu erlauben.

Ethnische und nationale Zuordnung

Unter den Hingerichteten stellten kurdische Gefangene mit 37 Fällen die größte Gruppe dar — 15,5 Prozent der Gesamtzahl. Danach folgten:
    •    Lors: 27 Fälle
    •    Türken (Aseris): 17 Fälle
    •    Gilaken: 16 Fälle
    •    Araber: 13 Fälle
    •    Belutschen: 11 Fälle
    •    Turkmenen: 2 Fälle
    •    Afghanische Staatsangehörige: 11 Fälle
    •    Perser: 70 Fälle

Die nationale Identität von 37 weiteren Gefangenen konnte noch nicht bestätigt werden.

Aufschlüsselung nach Anklagepunkten

Die meisten Hinrichtungen erfolgten wegen Mordes: 124 Fälle, was 51,5 Prozent entspricht.
Danach folgten 104 Hinrichtungen wegen Drogendelikten.
    •    Politische Gefangene: 8
    •    Drogendelikte: 104
    •    Vorsätzlicher Mord: 124
    •    Bewaffneter Raubüberfall: 3
    •    Vergewaltigung: 2

Regionale Verteilung

Die höchste Zahl an Hinrichtungen entfiel auf Haftanstalten in der Provinz Alborz: 31 Fälle.
Insgesamt wurden in 27 Provinzen Hinrichtungen durchgeführt. Isfahan rangiert mit 21 Fällen an zweiter Stelle, gefolgt von Fars mit 20 Fällen:
    1.    Provinz Alborz – 31 Hinrichtungen
    2.    Provinz Isfahan – 21 Hinrichtungen
    3.    Provinz Fars – 20 Hinrichtungen
    4.    Provinz Kermanschah – 17 Hinrichtungen
    5.    Provinzen Razavi Khorasan und Chuzestan – jeweils 14 Hinrichtungen
    6.    Provinz Gilan – 13 Hinrichtungen
    7.    Provinz Lorestan – 12 Hinrichtungen
    8.    Provinz Qom – 10 Hinrichtungen
    9.    Provinz Hamedan – 9 Hinrichtungen
    10.    Provinzen Kerman und Zanjan – jeweils 8 Hinrichtungen
    11.    Provinzen Semnan und Nord-Khorasan – jeweils 7 Hinrichtungen
    12.    Provinzen Markazi, Kohgiluyeh und Boyer-Ahmad sowie Golestan – jeweils 6 Hinrichtungen
    13.    Provinzen Mazandaran, Qazvin und Süd-Khorasan – jeweils 5 Hinrichtungen
    14.    Provinzen Yazd und Ost-Aserbaidschan – jeweils 4 Hinrichtungen
    15.    Provinz Sistan und Belutschistan – 3 Hinrichtungen
    16.    Provinzen Ilam und Hormozgan – jeweils 2 Hinrichtungen
    17.    Provinzen Kurdistan (Sanandadsch) sowie Tschaharmahal und Bachtiari – jeweils 1 Hinrichtung

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