Acht Jahre Widerstand für Wahrheit und Gerechtigkeit: Das Engagement der Menschenrechtsorganisation Hengaw für die Anwaltschaft
Anlässlich des achten Jahrestages der Gründung der Menschenrechtsorganisation Hengaw veröffentlichen wir mit Stolz und großem Engagement für die Verteidigung der Menschenrechte und Werte diese Erklärung.
Seit ihrer Gründung hat Hengaw den klaren Auftrag, systematische Menschenrechtsverletzungen in Kurdistan zu dokumentieren und publik zu machen, um so zur Stimme der Stummen und zum Schrei nach Gerechtigkeit für die Unterdrückten zu werden. Nach dem Beginn der „Jin, Jiyan, Azadi“-Bewegung weitete Hengaw seine Aktivitäten über Kurdistan im Iran hinaus aus, um weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen im ganzen Land zu dokumentieren.
In diesen acht Jahren hat Hengaw durch kontinuierliche und unermüdliche Bemühungen versucht, die Aufmerksamkeit der Medien, der internationalen Gemeinschaft, der Menschenrechtsorganisationen und der öffentlichen Meinung auf die kritische Menschenrechtslage in Kurdistan und im gesamten Iran zu lenken. Durch die genaue Dokumentation von Fällen von Gewalt, Unterdrückung, willkürlichen Hinrichtungen, ungerechtfertigten Inhaftierungen und politischem und sozialem Druck auf Frauen, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten und nationale/ethnische Minderheiten - wie z. B. religiöse Minderheiten - haben wir uns dafür eingesetzt, das Schweigen über diese Gemeinschaften zu brechen und sicherzustellen, dass ihre Geschichten in der allgemeinen Berichterstattung über den Iran gehört werden.
In diesen acht Jahren war Hengaw mit zahlreichen Herausforderungen und Bedrohungen konfrontiert, darunter:
Sicherheitsbedrohungen: Die Mitglieder und Reporter von Hengaw waren immer wieder ernsthaften Sicherheitsbedrohungen ausgesetzt, wie Überwachung, Verhaftungen, gewaltsames Verschwindenlassen, Folter und sogar Todesgefahr. Diese Drohungen kommen von iranischen Regierungsstellen und mächtigen Gruppen, die versuchen, die Aufdeckung harter Wahrheiten über Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Die iranischen Streitkräfte haben mit Anschuldigungen wie „Terrorismus, Separatismus und Zusammenarbeit mit dem Mossad“ die staatlich sanktionierten Hinrichtungen von Hengaw-Mitgliedern abgesegnet, bevor sie verhaftet oder verschleppt wurden.
Informationsbeschränkungen: In vielen Fällen war der Zugang zu genauen Informationen und Berichten über Menschenrechtsverletzungen aufgrund der strengen Medienkontrolle und der staatlichen Zensur schwierig. Viele lokale Journalisten und Nachrichtenquellen wurden unter Druck gesetzt, was eine unabhängige Berichterstattung äußerst schwierig macht.
Digitale Bedrohungen: Cyberangriffe auf die Websites und Online-Plattformen von Hengaw stellen seit Jahren eine große Herausforderung dar. Diese Angriffe zielen darauf ab, die Organisation zum Schweigen zu bringen und wichtige Daten und Informationen zu zerstören. Die Aufrechterhaltung der digitalen Sicherheit und die Bekämpfung dieser Bedrohungen erfordern Ressourcen und kontinuierliche Anstrengungen.
Bedrohung von Familienmitgliedern und Verwandten: Viele Familienangehörige und Freunde von Hengaw-Kollegen und -Reportern sind psychischem und sicherheitspolitischem Druck ausgesetzt. Verhaftungen, Drohungen und Schikanen gehören zu den Instrumenten des Iranischen Staates.
Hengaw hat der Situation nationaler und ethnischer Minderheiten, die Diskriminierung und Unterdrückung ausgesetzt sind, stets besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Minderheiten sind nicht nur geschlechtsspezifischer und wirtschaftlicher Unterdrückung ausgesetzt, sondern auch rassistischer Diskriminierung und ethnischem Zentralismus. Hengaw hat die systematischen Verletzungen der Rechte dieser Gruppen dokumentiert und publik gemacht und sich bemüht, ihre Stimmen auf die internationale Bühne zu bringen.
Auf dieser herausfordernden Reise ist Hengaw der Wahrheit, der Gerechtigkeit und den Menschenrechten verpflichtet geblieben. Gestärkt durch die Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“ und inspiriert von den Prinzipien dieser Bewegung wird Hengaw auch weiterhin die Opfer von Menschenrechtsverletzungen unterstützen und eine transparente und genaue Berichterstattung gewährleisten.
Hengaw dankt allen, die unsere Arbeit in den vergangenen Jahren durch Mitarbeit, Berichterstattung und Unterstützung unserer Aktivitäten unterstützt haben. Wir bekräftigen unsere unerschütterliche Entschlossenheit, diesen Weg fortzusetzen.
Menschenrechtsorganisation Hengaw
9 Oktober, 2024